âDa auch der Mathematiker die allgemeinen GrundsĂ€tze in einer ihm eigentĂŒmlichen Weise gebraucht, so gehört auch die Untersuchung ihrer Prinzipien der ersten Philosophie an. Denn daĂ Gleiches von Gleichem hinweggenommen gleiche Reste lĂ€sst, das gilt zwar allgemein von allem Quantitativen, die Mathematik aber sondert diesen Grundsatz ab und stellt ihre Untersuchung ĂŒÌber (…) Linien, Winkel, Zahlen (…) nicht insofern es etwas Seiendes, sondern insofern es etwas nach einer oder zwei oder drei Richtungen Kontinuierliches ist.â (Aristoteles, Met. XI-4, 1061b)
Innermathematische Strategien sollen durch die SchĂŒler_innen ausgebildet und flexibel genutzt werden, um ihre DenkfĂ€higkeit zu erweitern. Dabei erfahren die SchĂŒler_innen âsich im Alltag zu orientieren und sich konstruktiv mit den Entwicklungen in der Gesellschaft auseinanderzusetzen.â
Den Lernenden werden im Mathematikunterricht folgende von Heinrich Winter formulierte Grunderfahrungen ermöglicht, die vielfĂ€ltig miteinander verknĂŒpft sind:
- Erscheinungen aus Gesellschaft, Natur, Technik und Kultur mit Hilfe der Mathematik wahrzunehmen und zu verstehen und dabei die Mathematik als unentbehrliches und persönlich be deutsames âWerkzeugâ zu erfahren, um die Umwelt zu verstehen und Anforderungen des Alltags zu bewĂ€ltigen (Mathematik als Anwendung),
- mathematischeSachverhalteinFormvonSprache,Symbolen,FormelnundbildlichenDarstellungen als geistige Schöpfungen in ihrem kulturellen und historischen Bezug zu erkennen und zu begreifen (Mathematik als Struktur),
- sich kreativ und selbstbestimmt mit Situationen auseinanderzusetzen, in denen Probleme mit mathematischen Mitteln zu lösen sind, und dabei allgemeine ProblemlösefÀhigkeiten zu erwerben (Mathematik als kreativer Umgang).
Die mathematische Bildung zeigt sich dabei an einer Reihe von Kompetenzen, die im Prozess des mathematischen Denkens und Arbeitens entwickelt werden. Damit die Lernenden diese Kompetenzen erwerben, muss die Lernumgebung so gestaltet werden, dass sie die EigenaktivitĂ€t und Neugier der Lernenden anregt. Wenn den Lernenden mit WertschĂ€tzung begegnet wird, entsteht eine lernförderliche AtmosphĂ€re. Dazu gehört, Fehler als Lösungsversuche zuzulassen und diese zum Austausch ĂŒber Vorgehensweisen zu nutzen. Unterschiedliche Lernvoraussetzungen werden aufgegriffen und individuelle Lernmöglichkeiten berĂŒcksichtigt. (Vgl. Bildungsstandards und Inhaltsfelder – Das neue Kerncurriculum fĂŒr Hessen Sekundarstufe I â Gymnasium; Herausgeber: Hessisches Kultusministerium, 2011)
Mathematikraum
Die Freiherr-vom-Stein-Schule hat seit dem 13.2.2013 einen Mathematikraum (A203), in dem sich in jeder Mittagspause SchĂŒlerinnen und SchĂŒler mit mathematischen Fragestellungen beschĂ€ftigen können. Dabei stehen die Vorbereitung auf Mathematikwettbewerbe, das Abitur und sonstige MathematikprĂŒfungen genauso im Vordergrund, wie die Erledigung der Mathematikhausaufgaben. In dem Matheraum ist immer mindestens eine Mathematiklehrkraft anwesend, die bei allen Fragen gerne weiterhilft. Wir freuen uns dank des Engagements der Mathematikkolleginnen und -kollegen unseren SchĂŒlern ein solches Angebot machen zu können.