Am 27. Juni 2023 fand an der Freiherr-vom-Stein Schule der Wissenschaftstag für die Q-Phase statt. Dafür wurden einige Professoren sowie andere Personen eingeladen, die bereit waren, Vorträge für die Q2 zu halten. Einige Tage zuvor hatten wir die Möglichkeit, uns für zwei verschiedene Vortragsthemen einzuschreiben.
Ein bemerkenswerter Vortrag mit dem Thema „Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis“ wurde von Prof. Dr. Jochen Kaiser gehalten, der am Institut für Medizinische Psychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt tätig ist. Mit einem interaktiven Vortragsstil begeisterte er das Publikum, indem er Videos einsetzte, um die begrenzte Aufnahmefähigkeit unseres Gehirns zu testen und unsere Konzentrationsfähigkeit zu prüfen. Er erklärte auch die verschiedenen Zuständigkeitsbereiche des Gehirns und wie eingeschränkte Funktionen zu Aufmerksamkeitsdefiziten führen können. Interessant war, dass dies am Beispiel von ADHS durchgeführt wurde, da man dem Syndrom im Alltag häufig begegnet, aber die Mehrheit des Publikums nicht wusste, was dieses verursachte.
Rainer Gläsel von der Goethe-Universität sprach über die Geschichte und Bedeutung der Evolutionstheorie. Er präsentierte alte Theorien, die bereits im antiken Griechenland entwickelt wurden, sowie den Lamarckismus und schließlich die darwinistische Evolutionstheorie. Diese Themen wurden im Unterricht noch nicht behandelt. Daher hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen und einen Einblick in das Thema zu erhalten.
Saman S. Sarvestani von unserem Kooperationspartner Kuraray hielt seinen Vortrag auf Englisch über Prothesen, die mithilfe des 3D-Drucks hergestellt werden. ,,Es war wirklich sehr angenehm, mit ihm zu reden. Er ist ein junger Mann, der viel Verständnis gezeigt hat und statt eines typischen Vortrages, viel lieber mit uns ins Gespräch kam. So scheuten wir uns nicht davor, Fragen zu stellen.“, erklärt Robel B. (Q2 Kri). Er erläuterte verschiedene Arten des 3D-Drucks und gab Einblicke in das japanische, weltweit tätige Unternehmen Kuraray.
Zur gleichen Zeit präsentierte Prof. Dr. Bruno Deiss vom Physikalischen Verein in einem unserer Physikräume einen Vortrag zum Thema „Astrophysik – Urknall“. Neben den neuesten Entwicklungen im Weltraum diskutierte er auch Einsteins Relativitätstheorie, gab Informationen zum Astrophysik-Studium und machte auf den Physikalischen Verein aufmerksam, der jungen Menschen die Möglichkeit biete, sich über ungeklärte Fragen des Universums auszutauschen.
Des Weiteren klärte Prof. Dr. Jörg Stehle über die Zeitmessung im Gehirn auf. Er erklärte, dass jeder Mensch eine innere Uhr habe, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuere und dass das Handy vor dem Schlafengehen besser vermieden werden sollte, da das Blaulicht die Melatonin-Synthese störe. Silina H. (Q2 Kri) berichtet: ,,Wir haben über etwas gesprochen, was mich vorher nie beschäftigt hatte. Was machen Menschen, die beispielsweise in nördlichen Regionen leben, wo zu manchen Zeiten die Sonne nie untergeht? Ich habe gelernt, dass die Bewohner dieser Regionen dazu neigen, depressiv zu werden, da die innere Uhr bei diesen Menschen gestört ist. Dass die Umgebung solche Auswirkungen auf die mentale Gesundheit einer Person haben kann, war neu und sehr beeindruckend für mich.“.
Abschließend kann ich sagen, dass anzusehen war, wie begeistert alle Redner von ihrem Fach gewesen sind und dass sie gerne erklären, was sie an ihrem Spezialgebiet fasziniert. Es herrschte zu jeder Zeit eine angenehme Atmosphäre und wir zögerten nicht, Fragen zu stellen. Deswegen bedanken wir uns herzlich bei Herrn Prof. Dr. Jochen Kaiser, Herrn Prof. Dr. Jörg Stehle, Herrn Prof. Dr. Bruno Deiss, Saman S. Sarvestani und Reiner Gläsel für die spannenden Vorträge. Vielen Dank auch an Frau Unverzagt, die den Wissenschaftstag organisiert und uns diese Gelegenheit, mehr über die Wissenschaft in verschiedenen Fachbereichen zu erfahren, ermöglicht hat.
Bericht von Eygi, Alma (Q2)