Forschen für die Zukunft: Das 15. ZFC-Erfinderlabor findet vom 12. bis 16. Mai in Darmstadt statt. 16 hochbegabte Oberstufenschüler aus ganz Hessen werden sich bei diesem praxisorientierten Workshop anspruchsvollen Fragen zum Themenkomplex Organische Elektronik stellen. Darunter auch Jonathan Fritze von der Freiherr-vom-Stein-Schule in Frankfurt.
Kooperationspartner sind das Pharma- und Chemieunternehmen Merck und der Fachbereich Chemie an der Technischen Universität Darmstadt.
Das Erfinderlabor wird vom Zentrum für Chemie (ZFC) in enger Kooperation mit Hochschulen und Unternehmen organisiert. Auch diesmal wurden wieder jeweils acht leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ausgewählt, um in vier Teams Grundlagen und Anwendungsszenarien von Zukunftstechnologien zu erproben. Das Interesse ist unverändert hoch: Für die drei Erfinderlabore im Schuljahr 2013/ 2014 haben sich knapp 200 leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus 72 Schulen beworben.
Bei der Abschlussveranstaltung am Freitag (16. Mai) sind die Teilnehmer gefordert, vor rund 200 Gästen aus Hochschule, Wirtschaft und Politik ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren.
Organische Elektronik ist eine zukunftsweisende „Green Technology“ zur umweltfreundlichen Energiegewinnung, effizienten Energienutzung und ressourcenschonenden Herstellung elektronischer Komponenten auf der Basis von leitenden und halbleitenden organischen Materialien, etwa Leuchtdioden oder organischen Solarzellen. Experten sehen ein enormes Potenzial; bis 2025 werden Umsatzzahlen in Höhe von knapp 200 Milliarden US-Dollar erwartet.
Zu Beginn des Erfinderlabors am Montag (12.) erhalten die Teilnehmer spannende Einblicke ins Innere des weltweit tätigen Merck-Konzerns an seinem Stammsitz Darmstadt. Vor Ort informieren sich die Jungforscher über die Unternehmensbereiche Pharma- und Chemie. Eine einführende Vorlesung von Prof. Dr. Matthias Rehahn (TU Darmstadt) rundet den ersten Tag ab.
Am Dienstag beginnt das Herzstück des Erfinderlabors: Drei Tage experimentieren die Schülerinnen und Schüler im Labor der TU Darmstadt und entwickeln gemeinsam kreative Forschungsideen bei der Untersuchung von Materialien für organische LEDs und Solarzellen. Dabei werden sie von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereichs Chemie unter-stützt.
Ihre Ergebnisse stellen die Teams am letzten Tag in komprimierter, möglichst plastischer Form einem großen Publikum vor. Flankiert wird das Erfinderlabor von einem Präsentationstraining des Seminars für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen. Die Teilnehmer erhalten praktische Tipps, wie sie ihre Forschungsinhalte anschaulich, kurzweilig und überzeugend präsentieren können.
Das Erfinderlabor wird seit 2005 vom Zentrum für Chemie mit Sitz in Bensheim an der Bergstraße organisiert. Das Projekt greift Themengebiete auf, die im Unterricht nicht vorkommen oder in diesem Kontext nur partiell behandelt werden können. Mit seinen Veranstaltungen möchte das ZFC das Interesse und die Kreativität junger Menschen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, insbesondere der Chemie, wecken und sie für das Fach nachhaltig begeistern. Die Zusammenarbeit mit Industrie- und Hochschulpartnern ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu aktuellen Forschungsthemen und -methoden und vermittelt darüber hinaus einen Eindruck von zukünftigen Arbeitsgebieten in der Chemie.
Das Erfinderlabor ist Teil der ZFC-Initiative “Schule 3.0 – Zukunftstechnologien in den Unterricht“. Sie wurde im April 2013 ins Leben gerufen. Dem gleichnamigen Schulnetzwerk gehören mittlerweile 21 hessische Schulen mit gymnasialer Oberstufe und die Deutsche Schule Seoul an.