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Ausflug ins Feldflorareservat Nidderau

Kurz vor Beginn der Sommerferien 2012 begab sich der Biologie GK, damals Q2, gemeinsam mit Frau Große-Lohmann in das Feldflorareservat in der Nidderau, Windecken. Dort wurde uns eine Vielzahl verschiedenster, stark bedrohter oder gar ausgestorbener Ackerbegleitkräuter vorgestellt.

Über den empfindlichen Frauenspiegel, der bei Einbruch der Nacht oder bei starken Regengüssen seine Blüte schließt, bis hin zu der kleinen Wolfsmilch, deren Saft in Verbindung mit UV-Strahlen eine Verätzung auf unsere Haut hervorruft.

Es wurde uns eine Vielzahl optisch auffälliger Pflanzen gezeigt. Zum einen der Braune Mönchspfeffer, welcher durch die seltene braune Blütenfarbe gekennzeichnet ist. Weiter konnten wir das sogenannte Hasenohr bestaunen. Auch hier war die Optik namensgebend.

 

Bedeutung bedrohter Ackerbegleitkräuter

Doch besitzen viele der Ackerbegleitkräuter nicht nur eine außergewöhnliche Optik, oft beeindrucken ihre Inhaltsstoffe und deren Nutzen noch viel mehr.

Da wäre beispielsweise der Blaue-Acker-Gauchheil. Dieses Kraut beinhaltet Stoffe, die in der Medizin bei der Behandlung von Patienten mit einer psychischen Störung eingesetzt werden.

Auch gilt die Acker-Ringelblume, als ein wunderbares Heilkraut. So soll sie eine heilende Wirkung bei Verletzungen haben und außerdem gut für die Haut sein. Der Name dieser Pflanze leitet sich von den geringelten Samen ab.

Eine eher einschüchternde und ernstzunehmende Wirkung besitzt der Acker-Rittersporn. Dieser besticht durch seine faszinierende Optik und seine kräftigen Farben. Doch ist er neben dem Eisenhut die giftigste Pflanze. Das Gift wirkt auf unser zentrales Nervensystem und kann sogar zum Tode führen.

Besonderheiten der bedrohten Ackerbegleitflora

Einen eher abstoßenden und nicht unbedingt im Blumenbeet zu erwartenden Geruch verbreitet das Stinkende Gänsekraut. Wir konnten eine Nase voll nehmen und waren sehr schnell von der Richtigkeit der Namensgebung überzeugt. Bisher kaum erforschte Inhaltsstoffe verleihen der Pflanze einen für uns Menschen unangenehmen stark Fisch lastigen Geruch.

Nun haben wir einzigartige Optik und seltene Inhaltsstoffe verschiedenster stark bedrohter Pflanzen kennen gelernt, doch bieten die vielen Beete im Feldflorareservat eine noch breitere Vielfalt an biologischen Besonderheiten.

Da wäre die außergewöhnliche Samenverteilung des Venuskammes. Wie auch hier der Name verrät, ähnelt diese Pflanze optisch einem Kamm. In den „Zinken“ sitzen die Samen, jene stellen die sogenannten Samenhüllen dar. Sind die Samen groß genug, platzen die Hüllen auf und durch die Schleuderkraft werden jene verteilt.

Auch den Klatschmohn muss man in Windecken nicht missen. Jener hat den Menschen als Vorbild für die Entwicklung des Salzstreuers genutzt. Der Klatschmohn transformiert nämlich zu einer verhärteten ovalen Kapsel, in der die Samen geschützt liegen. Durch Wind und Wetter werden die Samen über mehrere Öffnungen am Kopfe der Kapsel verteilt bzw. ausgestreut.

Außerdem ist erwähnenswert, dass sich der Klatschmohnsamen bis zu 100 Jahren im Boden hält und immer noch aussprießen kann.

Der Ursprung unseres Getreides

So nutzen uns all diese Pflanzen auf unterschiedlichen Ebenen, von Bionik, über Medizin, bis hin zu einem anderen wichtigen Grund. Aus bestimmten alten Grasarten wurden unsere modernen Getreidearten für die Landwirtschaftgezüchtet.

Das Einkorn, oder auch Urgetreide genannt, spielt für uns heute eine wichtige Rolle, so fungiert es als der Genpool für unsere modernen Getreidesorten.

Alte Arten – Moderndes Wissen

Unter anderem kann man im Feldflorareservat das ausgestorbene Adonisröschen, kleine Löwenmäulchen, Mäuseschwänzchen, Rispen-Lieschgras, Schwarzkümmel, Frauenmantel sowie die Kornrade und noch weitere bedrohte Arten bestaunen.

Doch um den Nutzen dieser außergewöhnlichen Pflanzen in Erfahrung zu bringen, sollte jeder selbst einmal einen Ausflug nach Windecken wagen!

Anna Beyer

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