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„Die Zukunft kommt … von Air Taxis, Windrädern und Supercars“ – MINT-Elternvortrag am 8. Juni 2022

Durch die MINT-Elterninitiative konnten wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10b und 10c, einen Einblick in das berufliche Leben von Herrn Dr. Bolz bekommen, dessen Kinder unsere Schule besuchen. Dieser arbeitet in der Marketingabteilung der Firma „Evonik“, die nicht nur den Fußballverein Borussia Dortmund sponsert, sondern vor allem dafür sorgt, dass Flugzeuge, Windräder und Autos effektiver werden. Sie sind der Meinung, dass kein Produkt perfekt ist, und versuchen diese durch ihre Produkte zu verbessern – vor allem durch Rohacell, ihr meistverkauftes Produkt.

Rohacell ist ein Schaum, der die Vorteile hat, besonders leicht und stabil zu sein, was nützlich in der Flugzeugtechnik und auch in der Raumfahrt ist, allerdings kann man Rohacell nicht nur in Raketen, sondern auch in alltäglicheren Produkten wie Skiern (siehe Foto) oder Autos wiederfinden. Es entsteht aus einer Monomer-Lösung, die in mehreren Schritten zu einem schaumartigen Stoff verarbeitet wird. Dazu wird diese erstmal in einem Becken zu Polymeren reagieren lassen. Die dadurch entstehenden Platten werden dann zur Qualitätskontrolle beschriftet und durch Erhitzen mit Hilfe eines Treibmittels zu einem Schaum vergrößert. Im nächsten Schritt werden die Platten im Laufe einer strikten Kontrolle vermessen und die Platten, die fehlerhaft sind verworfen. Dann werden die Ränder von den Platten abgeschnitten und während einige schon verkauft werden, damit die Kunden diese weiterverarbeiten können, werden andere beispielsweise in die Form einer Halbkugel umgeformt.

Herr Dr. Bolz erklärte uns danach den weltweiten Verkauf an den unterschiedlichen Standorten und Fabriken seiner Firma. Sie besitzen insgesamt drei Firmen: eine in Darmstadt, in der Dr. Bolz arbeitet, eine in Mobile, USA und eine in Shanghai, China. Die Polymerplatten werden aber nur in Darmstadt hergestellt, doch auch in Mobile werden sie geschäumt, da dadurch an Logistikkosten gespart werden kann. Rohacell wirbt damit, ein außergewöhnliches Design zu haben, eine gute Qualität — welche von Aerospace zertifiziert wurde — und dazu auch noch einen tollen Service. Genutzt wird es zum Beispiel bei Propellern von Helikoptern und Flugzeugen, Windrädern und Air-Taxis, an Raketen, Fahrrädern, Flugzeugen und in Zukunft vermutlich noch bei vielem mehr. Durch dieses High-tec-Material – leicht und stabil – sind in den Einsatzbereichen auch deutliche Energieeinsparungen möglich. Jedoch wird Rohacell auch in anderen Bereichen, wie in der Medizin benutzt. Der CT — ein Gerät zur Röntgenuntersuchung — besteht zum Teil nämlich auch aus Rohacell. Worauf man allerdings nicht direkt kommen würde, ist das alltäglichere Gegenstände, wie Hockey-Schläger auch Rohacell enthalten, was sie so leicht, jedoch auch stabil macht. Dasselbe gilt auch für Skier. Das Treffen endete mit einer informativen Fragerunde, in der weiterführende und interessante Fragen gestellt und ausführlich beantwortet wurden.

Alles in allem fanden wir persönlich, dass sich die Vorstellung von Dr. Bolz, sehr gelohnt hat. Wir fanden sie sehr informativ, aber auch interessant, insbesondere weil wir davor noch nie etwas über die Firma und ihre Produkte gehört hatten. Gerne würden wir auch weitere ähnliche Eltern-Vorstellungen besuchen.

Text: Elena Schwetje, Morena Russo und Valentina Di Giovanni aus der 10b

Landesrunde „Chemie – die stimmt“ 2022 wieder an der Freiherr-vom-Stein Schule

Der 23. März 2022 war ein ganz besonderer Tag für die Freiherr-vom-Stein Schule. Aus ganz Hessen reisten Schülerinnen und Schüler zur Landesrunde des Wettbewerbs „Chemie – die stimmt“ an – teilweise in Begleitung ihrer Chemielehrkräfte. „Wie werde ich mich präsentieren?“ – die Anspannung war allen anzumerken, obwohl bereits durch die Qualifikation für diese Runde klar war, dass sie zu den 30 besten Schüler:innen der Stufe 9 bzw. der Stufe 10 gehören.

Die Wettbewerbsmodalitäten erläuterte Herrn Dörsam und Frau Dr. Tiebes (Koordination des Wettbewerbs in Hessen) dann nach der inzwischen üblichen Routine der Corona-Selbsttestung. In den folgenden drei Stunden ging es darum, sich mit den herausfordernden Klausuraufgaben auseinander zu setzen und basierend auf den eigenen chemischen Kenntnissen, Lösungen aufs Papier zu bringen. Anschließend stand der gruppenweise Besuch der ExperiMINTa auf dem Programm. Die Zeit wurde genutzt, um einerseits die spannenden Exponate auszuprobieren und andererseits mit den anderen chemiebegeisterten Schüler:innen in Kontakt zu kommen.

Die an der Freiherr-vom-Stein-Schule zurückgebliebenen Lehrkräfte setzten sich an die gewissenhafte Bepunktung der Klausuren. Oft waren sie beeindruckt von der vollständig richtigen Bearbeitung der Aufgaben, die deutlich über den Unterrichtsstoff in Chemie hinausgingen.

Nach der Rückkehr der Schüler:innen fand die Preisverleihung statt. Jeder und jede ging mit einer Urkunde und um eine besondere Erfahrung reicher nach Hause,hierunter auch Elena Schwetje aus der Stufe 10 unserer Schule (Foto). Die Bestplatzierten in Stufe 9 und in Stufe 10 erhielt – gesponsort von Chemetall – einen großzügigen Gutschein für die Klassenkasse. Die jeweils sechs Besten eines jeden Jahrgangs qualifizierten sich für die Regionalrunde Süd, die vom 21. -24. Juni 2022 in Darmstadt ausgetragen werden wird. Sie freuen sich darüber, sich bei der Gelegenheit wiederzutreffen, besser kennenlernen zu können und weiter im Wettbewerb zu stehen. Es kommt ja noch die Bundesrunde.

Der Tag zeigte, dass es schön ist, Spaß an Chemie zu haben und sich mit Gleichaltrigen zu messen. Auch die begleitenden Lehrkräfte waren sich einig: sehr erfreulich, dass es solche Gelegenheiten der Begegnung gibt. Die Freiherr-vom-Stein Schule ist gerne auch nächstes Jahr wieder Austragungsort und Gastgeber für die hessische Landesrunde des Wettbewerbs „Chemie – die stimmt“.

[Text: Tie; Foto: Marco Dörsam]

„Chemie-Olympiade 2022“ in Darmstadt – Landesseminar Hessen und Thüringen

Vom 6. bis zum 10. Februar 2022 fand für die jeweils zehn besten Teilnehmer*innen aus Hessen und Thüringen bei der 2. Runde der Chemie-Olympiade 2022 das Landesseminar statt.

Ab 13.30 Uhr trafen am Sonntag allmählich die Teilnehmer*innen in der Jugendherberge Darmstadt ein. Einige bekannte Gesichter aus der Chemie-Olympiade 2021 oder vom Chemie-die-stimmt-Wettbewerb erblickten sich wieder. Nachdem wir uns in den Zimmern eingerichtet haben, nahmen wir an einer Führung über die Mathildenhöhe mit ihren zahlreichen Jugendstil-Bauwerken und schönen Aussichten teil. Später widmeten wir uns der Chemie, bearbeiteten Aufgaben der 3. Runden aus vorigen Chemie-Olympiaden und tauschten uns aus. Schnell wurde deutlich, dass eine gute Gruppendynamik herrschte und die folgenden Tage viel Spaß machen werden.

Am folgenden Morgen teilten wir uns in zwei Gruppen auf: die einen gingen ins Juniorlabor der TU Darmstadt, um zu experimentieren, die anderen gingen in den Magistratssaal, um spannenden Vorträgen zu lauschen und das neu erlangte Wissen auf Aufgaben anzuwenden – im Anschluss war ein frei gestaltbarer Nachmittag angedacht und einige sind ins Jugendstilbad gegangen. Nach dem Abendessen waren wir alle wieder vereint und stellten uns gegenseitig Vorträge, die die meisten vorab zum Kennenlernen vorbereiteten, vor. Im Anschluss wurden weitere Aufgaben bearbeitet oder Gesellschaftsspiele gespielt.

Am Dienstag tauschten die Gruppen, sodass alle Teilnehmer*innen sowohl Praxiserfahrungen machten als auch Theorieinput bekamen. Am Abend waren Kegeln, Pizza und Spaß angesagt. Danach spielten wir in der Jugendherberge gemeinsam weiter, jedoch nun Gesellschaftsspiele.

Der Spaß ging am Mittwochmorgen weiter: die hessischen Teilnehmer*innen boulderten und kletterten den ganzen Vormittag lang. Währenddessen experimentierten die Thüringer*innen im Juniorlabor weiter. Nachmittags hörten wir der digitalen Führung der Firma Merck und bekamen einen detaillierten Einblick in ihre Technologien. Unseren letzten Abend verbrachten wir mit Gesprächen, Aufgaben und Spielen.

Am letzten Tag wurden den hessischen Urkunden vom Land Hessen höchstpersönlich vom Kultusminister Prof. Lorz überreicht. Danach hatten wir noch etwas Zeit, um im Juniorlabor zu experimentieren und anschließend gemeinsam mit den Thüringer*innen selbst Eis herzustellen und zu essen. Etwas traurig, dass die Zeit so schnell vorbeiging, aber gleichzeitig auch froh, über die neuen Bekanntschaften und Hoffnung, auf eine erneute Begegnung, ging nach Mittag das Landesseminar zu Ende. Die ersten zwei aus Hessen und ersten sieben aus Thüringen, die sich erfolgreich für die 3. Runde der Chemie-Olympiade qualifizieren konnten, werden sich sicherlich demnächst erneut begegnen. Wir wünschen ihnen viel Spaß und Erfolg im weiteren Auswahlverfahren.

Diesen Erfahrungsbericht hat Hana Ajdin (Q4) aus unserer Schule geschrieben. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Platzierung bei der Zweitrundenklausur der Chemie-Olympiade (Platz 5 in Hessen) durfte sie an dem viertägigen Landesseminar in Darmstadt teilnehmen. Seitens der Schulgemeinde „Herzlichen Glückwunsch“ zu dieser besonderen Leistung.

 

Wir freuen uns, dass es immer wieder einzelne Oberstufenschüler*innen gibt, die am mehrstufigen Auswahlverfahren der Internationalen Chemie-Olympiade teilnehmen und sich an den herausfordernden Aufgaben ausprobieren. Die Aufgaben zur ersten Runde erscheinen jedes Jahr im Mai und müssen bis Mitte September einer betreuenden Lehrkraft abgegeben werden.

Kuraray-Exkursion der beiden Chemie-Leistungskurse Q3 am 28. Oktober 2021

Einblicke in den Mowital-Betrieb

KURARAY, der Kooperationspartner unserer Schule, ist einer der weltweit führenden Hersteller von PVA (Polyvinylalkohol) und PVB (Polyvinylbutyral). Beide Kunststoffe werden in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt. Vor den Sommerferien präsentierten wir (die beiden Chemie-Leistungskurse von Frau Grigoroudi und Frau Tiebes) in einem virtuellen Meeting mit Experten von Kuraray die unterschiedlichen Reaktionsmechanismen zur Herstellung von PVA, PVAc (Polyvinylacetat) und PVB – basierend auf dem Unterrichtsstoff des Halbjahres.

Gruppenfoto vorm Industriepark Höchst

Am Donnerstag, den 28. Oktober 2021, ging es für uns mit unseren beiden Lehrerinnen zum Industriepark Höchst, wo das Unternehmen Kuraray einen ihrer Standorte hat.

Dort hatten wir die Möglichkeit, den Ort zu besuchen, an dem die Herstellung der Kunststoffe tatsächlich erfolgt, und dabei ganz neue Einblicke in das Unternehmen und die großtechnische Produktionsweise zu erhalten. Nach einem Einführungsvortrag über die Unternehmensstruktur und einer Verbildlichung des Produktionsprozesses sowie einer Sicherheitsbelehrung hatten die Schüler:innen der beiden Chemie LK‘s die Gelegenheit, Einsicht in die einzelnen Produktionsschritte zu erhalten. Hierbei wurden wir mit Schutzhelm und Hörschutz ausgestattet. Die eine Gruppe konnte im Anschluss daran eine gesamte sogenannte Produktionsstraße im Mowital-Betrieb besichtigen und die andere Gruppe im Poval-Betrieb. Zum Schluss hatten wir noch einmal die Möglichkeit, Fragen zum Unternehmen selbst, zur Produktion und den Berufen bei Kuraray zu stellen. Wir wurden insbesondere darüber aufgeklärt, dass es unterschiedliche Ausbildungsberufe und Studiengänge vom Chemielaboranten bis hin zum Ingenieur gibt, welche bei Kuraray Anstellung finden. Die Mitarbeiter*innen berichteten zudem von einem sehr angenehmen Arbeitsklima. Die Exkursion gab uns allen einen allumfassenden Einblick in die chemische Berufswelt, sowohl in die Abläufe einer Produktion, als auch in die einzelnen Tätigkeitsfelder, sowie allgemein in den Produktionssektor.

Vielen Dank an alle Beteiligten, wir sind überaus dankbar für diese Bereicherung!

Isabel Ilgner und Sara Watanyar, Q3                                      Fotos: Kuraray Europe GmbH

Projekt-Lightspeed: Veranstaltung mit BioNTech-Gründer:innen am 7. Oktober 2021 im Literaturhaus

Am Donnerstag fanden sich um 19:30 Uhr prominente Gäste aus Mainz im Literaturhaus ein: Prof. Dr. Uğur Şahin und Dr. med. Özlem Türeci, Wissenschaftler:innen und Mitgründer:innen von BioNTech. Sie entwickelten den weltweit ersten zugelassenen Covid-19-Impstoff und schrieben Medizingeschichte.

Von unserer Schule haben 15 Schüler*innen der Q3 Chemie und Biologie Leistungskurse in Begleitung von Frau Taubenheim und Frau Dr. Tiebes an der Veranstaltung im Frankfurter Literaturhaus teilgenommen – eine einmalige Möglichkeit. Normalerweise sehen wir die beiden Wissenschaftler:innen nur im Fernsehen, sodass es spannend war, sie in Person erleben zu dürfen.

Bezogen auf das Buch „Projekt Lightspeed“, geschrieben vom Financial-Times Journalisten Joe Miller, welcher das Ehepaar seit März 2020 begleitet hat, stellte die Moderation von der ZEIT sowohl persönliche als auch wissenschaftsbezogene Fragen. Dem Publikum wurden somit verschiedene Facetten der beiden gezeigt und ihr medizinischer Werdegang dargelegt.

Das von ihnen im Jahr 2008 mitgegründete Unternehmen BioNTech legt seinen Fokus eigentlich auf die Entwicklung und Herstellung von Immuntherapien zur patientspezifischen Krebsbehandlung. Forschungsschwerpunkt sind Medikamente auf mRNA-Basis. Nachdem der Ausbruch des neuen Virus SARS-CoV-2 Anfang 2020 bekannt wurde, schlug das Ehepaar Alarm und überzeugte BioNTech, das Projekt „Lightspeed“ zu starten. Ziel war es, möglichst schnell einen guten, wirksamen Impfstoff gegen das Virus herzustellen. Dies ist ihnen bekanntermaßen gelungen mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2, dem bisher wirksamsten Corona-Impfstoff. Dadurch haben sie dazu beigetragen, dass eine langsame Rückkehr des sozialen Lebens möglich wurde. Auf der Veranstaltung erzählten sie von positiven Rückmeldungen und ihrem sehr persönlichen Moment der Impfung.

Insgesamt boten uns Herr Şahin und Frau Türeci einen Einblick in ihre Motivation, in die Impfstoffentwicklung, persönliche Anekdoten, den aktuellen Wissensstand und Zukunftsaussichten. Mit ihrem ursprünglichen Antrieb aus Neugier und Überzeugung wollen die beiden mit dem von BioNTech in der Pandemie erzielten Gewinn weiterhin an Krebsmedikamenten basierend auf ihrer mRNA-Technologie forschen. Sie bleiben sich treu.

Leider mussten wir uns um 21 Uhr von ihnen verabschieden. Allerdings verließen die beiden Wissenschaftler:innen den großen Saal des Literaturhauses unter Standing Ovations.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Şahin und Frau Dr. Türeci sowie dem Literaturhaus Frankfurt als Kooperationspartner der Freiherr-vom-Stein-Schule für diesen besonderen Abend! Dieser wird uns eine Weile in Erinnerung bleiben, da wir einiges lernen konnten und man nicht alltäglich Menschen begegnet, deren Forschungsergebnisse unseren Alltag derart stark beeinflussen.

Hana Ajdin, Q3



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