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Vortrag zur Synthetischen Biologie für die Q1

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Wie wäre es, wenn man ein Stück dazu beitragen könnte, die Welt zu verbessern? Wenn man auf Grundlage von Wissen, durch eigene Ideen und mit großem Engagement mit einem Team etwas erforscht und entwickelt, was einen medizinischen oder technischen Fortschritt bedeutet?

Die Begeisterung für diese Idee war förmlich mit Händen zu greifen, als am 11.9.2019 drei Studierende der TU Darmstadt zu Gast im Auditorium der Freiherr-vom-Stein-Schule waren, um den Biologiek

ursen der Q1 ihr derzeitiges Forschungsprojekt zu präsentieren und in Austausch darüber zu kommen.

 

Die Studierenden nehmen in diesem Jahr am internationalen iGEM-Wettbewerb (Internationaler Genetically Engineered Machine Wettbewerb) teil. Der iGEM-Wettbewerb ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb für studentische Teams im Bereich des noch jungen Forschungsbereiches der Synthetischen Biologie, die eine Schnittstelle zwischen Natur- und Ingenieurswissenschaften darstellt. Ziel der Wettbewerbsteilnehmer*innen ist es, Lösungen für weltweite Probleme bereitzustellen, durch die Entwicklung und Konstruktion von genetischen Bausteinen und biologischen Systemen.

Das diesjährige iGEM-Team der TU Darmstadt besteht aus ca. 30 jungen Forscher*innen aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen. Aus diesem Team stellten uns Louisa Born, Jonathan Funk (ehemaliger Abiturient unserer Schule) und Clara Hemming das Forschungsthema zum Einsatz von biologischen Viruspartikeln – sogenannte Bio-Bricks – vor. Diese Viruspartikel sollen durch geschickte gentechnische Kombination von Eigenschaften mit bestimmten Außenmerkmalen versehen werden. Die so reproduzierbaren Viruspartikel könnten zukünftig für die gezielte Medikation im menschlichen Körper eingesetzt werden um beispielsweise Krebs zu bekämpfen, ohne den gesamten Organismus zu belasten.

Mit großer Sachkenntnis informierten die drei über die Grundlagen der Methoden, die sie einsetzen und die bereits erzielten Ergebnisse der Synthetischen Biologie. Die anschließende engagiert geführte Diskussion im Plenum machte deutlich, dass Eingriffe in die genetische Ausstattung von Organismen große und weitgreifende Auswirkungen haben können, die gesellschaftlich diskutiert werden müssen.

Zukunftsszenarien und das Dilemma zwischen der persönlichen, individuellen Entscheidung für einen möglichen Eingriff in die DNA und der politischen Regulation solcher Entscheidungsmöglichkeiten wurden kritisch hinterfragt und kontrovers diskutiert.

Wäre es ethisch vertretbar, dass wir unsere Kinder per Eingriff in die DNA intelligenter werden lassen, wenn es gentechnisch möglich wäre? Welche gesellschaftlichen Vor- und Nachteile würde solche ein Eingriff nach sich ziehen und was wären langfristige gesellschaftliche Konsequenzen, wenn Wohlhabende sich dadurch noch weiter von weniger Wohlhabenden entfernen würden? Führt der gezielte Eingriff in die DNA nicht in letzter Konsequenz zu einer Reduktion der genetischen Variabilität, die der menschlichen Spezies seit vielen Jahrtausenden die flexible Anpassung an sich ändernde Umwelteinflüsse ermöglicht hat?

Die Basis, um derartige Szenarien angemessen diskutieren zu können, ist das profunde Verständnis der biologischen Zusammenhänge, das im Biologieunterricht der Q1-Kurse zur Genetik im laufenden Halbjahr noch ausgebaut wird.

Allein auf Naturwissenschaften begrenztes Fachwissen kann diese Fragen jedoch nicht beantworten, da die Auswirkungen des gentechnischen Fortschrittes nicht auf biologische Systeme begrenzt bleiben.

Dass diese Debatte eine persönliche Stellungnahme erfordert, wurde dem konzentrierten und aufgeschlossenen Publikum unmittelbar klar.

Vielen Dank an Louisa, Clara und Jonathan für diesen inspirierenden Vortrag!

[Un]

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