Am 02.03.2023 durften die Schüler aller Physik-Kurse der Q2 die Beschleunigeranlage der GSI Darmstadt in Wixhausen anschauen.
Bereits am Eingang wurden wir herzlich von Frau Prof. Toia begrüßt. Sie erklärte uns, dass die GSI 1969 gegründet wurde. Zunächst war die GSI ein nationaler Standort der Wissenschaft. Heute arbeitet die GSI in Kooperationen mit rund fünfzig Ländern weltweit. Man Erkennen dies auch an den Länderflaggen am Eingang.
Auf dem Weg zu unserer Besichtigung zum Speicherring erfuhren wir, dass bevor es überhaupt zu Experimenten kommt, Ionen zunächst im 120m langen Linearbeschleuniger UNILAC auf 20% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Nach der Linearbeschleunigung werden die Ionen in den Ringbeschleuniger SIS18 gelenkt. Der 216 m lange Riese kann alle Ionen der natürlichen Elemente, darunter auch das schwere Uran, auf bis zu 90% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, das entspricht ca. 270.000 km/s.
Haben die Ionen die gewünschte Geschwindigkeit erreicht, werden sie in Richtung der verschiedensten Experimente geleitet oder in den Speicherring ESR geleitet, welchen wir als erstes besuchen durften. Aufgrund von Wartungsarbeiten durften wir in Begleitung mit Herr AB den Ring genauer betrachten. Auch hier führt man Experimente durch. Die im Speicherring gespeicherten Ionen können die Wissenschaftler der GSI für weitere Messungen abrufen. Wir hatten das Glück, uns Teile des Speicherrings ohne die dicke Isolationsschicht, die die Hitze der Beschleunigung dämmt, genauer zu betrachten. Auch ein Teil des Umlenkungsmagneten wurde entnommen, den wir uns anschauen konnten. Einer der Magneten, innerhalb des Teilchenbeschleunigers wiegt unfassbare 50 Tonnen.
Faszinierend waren zum anderen die dicken Betonblöcke, welche den Teilchenbeschleuniger einmauern, damit die Menschen von der Radioaktivität beim Betrieb des Beschleunigers abgeschirmt sind. Diese tonnenschweren Blöcke können zudem von einem Kran auch entfernt werden.
Das Zentrum beschäftigt sich außerdem auch mit der Reichweite von Radioaktivität bei unterschiedlichen Stoffen. Ein Thema war die Sicherheit der Bekleidung der Weltall-Erforscher*innen / Raumfahrer*innen. Gegen Strahlungen und Radioaktivität (z. B. der Sonne) müssen Menschen die außerhalb des Raumschiffs arbeiten gut geschützt werden, deshalb werden auf der Erde, bei der GSI Darmstadt auch Experimente mithilfe eines Teilchenstrahls durchgeführt, um die Durchlässigkeit verschiedenster Stoff zu testen. [So werden die Anzüge unserer Weltraumfahrer optimiert.]
Eine weitere bemerkenswerte Errungenschaft ist die Forschung in der Krebstherapie. Mithilfe eines Ionenstrahl konnten dort bereits 440 Personen mit Tumoren im Kopf und Halsbereich innerhalb von 11 Jahren mit großem Erfolg behandelt werden.
Alles in allem war für uns der Besuch bei der GSI einfach nur unglaublich! Von verschiedensten Physiker*innen aufgeklärt zu werden und solch riesige, faszinierende Anlagen vor Ort sehen zu können, ist ein Privileg, das wir sehr genossen haben.
Auch mit diesem Artikel möchten wir uns herzlich bei Allen bedanken, die uns diese Möglichkeit verschafft haben.
Celin Kantz & Noray Aya Zaari